Im Oktober geht die Wahlperiode der 2018 gewählten und berufenen Kirchenvorsteher zu Ende. Diese Periode möchte ich in ein paar Sätzen Revue passieren lassen, ohne dass dies ein Protokoll oder ein Rechenschaftsbericht werden soll. Vielleicht motiviert Sie dies zur Teilnahme an der Wahl am 20.10.24.
Am 06.11.2018 wurden 9 gewählte Kirchenvorstände zur 1. Kirchenvorstandsitzung der Wahlperiode 2018 – 2024 geladen: sie hatten drei weitere Kirchenvorsteher zu berufen und den Vertrauensmann/-frau zu bestimmen. Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes wurden diese 12 Kirchenvorsteher am 1. Advent eingeführt und verpflichtet sowie die vorherigen Kirchenvorsteher entpflichtet.
Zehn der zwölf Kirchenvorsteher waren neu im Amt und hatten sich zusammen zu finden: jeder aus einem anderen familiären Hintergrund, anderen beruflichen Erfahrungen und Sozialisierungen, verschiedenen Ehrenamtserfahrungen.
Ende Januar fuhren alle gemeinsam für ein Kennenlern- und Informationswochenende nach Bad Alexandersbad: Faktenvermittlung, Übergabe von rechtlichen Informationen, Ausblicke und Ziele für die Gemeinde paarten sich mit Spaziergang im Schnee und Gitarrenklängen der Pfarrer sowie einem gemeinsam gestalteten Gottesdienst.
Insgesamt wurden knapp 40 Vorstandssitzungen abgehalten, abwechselnd in jedem der drei Sprengel. Diese waren immer vom Konsensgedanken bestimmt, auch wenn manche Diskussion notwendigerweise intensiv ablief. Vor und nach so mancher Sitzung gab es genügend Gelegenheit zum weiteren Austausch, auch bei einem Fläschchen Bier.
So hatten wir uns zu beschäftigen mit Orgelreparaturen, Ersatzinvestitionen im Pfarrzentrum Regenstauf, der Renovierung des Pfarrhauses und des Gemeindesaals Lappersdorf, Erneuerung der dortigen PV-Anlage und Einbau einer Pellet-Heizung, Personalentscheidungen bei Chorleitung und Mesnerstellen, Zuschüssen zu den kirchlichen Gruppen, Vermietungen der Gemeindesäle und vieles mehr. Weitere Entscheidungen betrafen den Gottesdienstplan, den Kollektenplan (welche - wann), Verabschiedung des Haushaltsplans. Wir beschlossen, allen Konfirmanden eine Bibel zu schenken. Der Kirchgeldbrief wird seit 2019 mit einem Anschreiben über die geplante Verwendung des Kirchgeldes ergänzt, was dankenswerterweise zu einem erhöhten Aufkommen beigetragen hat. Zuletzt wurde die Homepage neu und übersichtlicher gestaltet.
Ein Höhepunkt war der Glockenguss für die Glocke der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Wenzenbach, der im Mai 2019 durch die Firma Perner in Passau erfolgte. Einige Kirchenvorsteher ließen sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen und unternahmen diesen „Ausflug“ nach Passau. Zwei Monate später wurde die Glocke im Rahmen eines großen Gemeindefestes geweiht. Ein Jahr später hatte sich ein Storchenpaar den Glockenträger als Wohnsitz ausgesucht und wir konnten ihm dank großzügiger Spenden ein angemessenes Nest einrichten.
Ab März 2020 mussten auf Grund der Corona-Pandemie einige Sitzungen als Video-Konferenz abgehalten werden. Nicht einfach war es, bald wieder Gottesdienste zu organisieren und vor allem die Konfirmationen. Kopfzerbrechen bereitet uns die pandemiegerechte Austeilung des Abendmahls.
Unerwartet traf uns der Wechsel von Pfarrer Arne Schnütgen zum 01.11.21 nach Bad Wörishofen. Bei bestem Wetter wurde er im Schlosshofareal Wenzenbach im Rahmen eines stimmungsvollen Gottesdienstes entpflichtet und verabschiedet. Bis zur Neubesetzung gab es zusätzlichen Abstimmungsbedarf und Sondersitzungen im Rahmen des Nachbesetzungsverfahrens. Pfarrerin Lisa Hacker füllt seit 01.08.23 die Pfarrstelle und bei voller Kirche durften wir sie mit einsegnen.
Ein 2. Klausurwochenende in Bad Alexandersbad stand unter anderem unter den Zeichen des wenige Tage vorher ausgebrochenen Ukrainekrieges und einer dem christlichen Auftrag angemessenen Reaktion der Kirchengemeinde. Ein Helferkreis Friedenskirche Lappersdorf gründete sich spontan und unter aktiver Mitwirkung mehrerer Kirchenvorstandsmitglieder. Die Ukrainer dankten dieses Engagement mit zwei umjubelten Tanzveranstaltungen und anschließendem ukrainischen Buffet.
Im Sommer 2023 traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel der Weggang von Pfarrer Stefan Drechsler nach mehr als 20 Jahren in Lappersdorf. Die Vakanz währte zum Glück nicht so lange wie in Wenzenbach und Sophie-Marie Schramm wurde im April 2024 als würdige und engagierte Nachfolgerin ordiniert.
Weitere Aktivitäten betrafen die Teilnahme an den Tagungen der Dekanatssynode und Übernahme des stellvertretenden Vorsitzes in der ambulanten Krankenpflegestation Lappersdorf. Die Kirchengemeinde verpflichtet sich zu den Zielen „Gemeinde: fair und nachhaltig“. Selbstverständlich organisierten wir auch die Gemeindefeste in den Sprengeln.
So gehen wir nach fast 6 Jahren teilweise auseinander, einige stellen sich erneut zur Wahl als Kirchenvorsteher. Keiner hat das Engagement bereut, auch wenn belastende Situationen gemeistert und manche, nicht einfache Entscheidungen getroffen werden mussten. Gemeinsam trägt es sich leichter und dieser Grundkonsens hat alle durch die Zeit getragen.
Auch wenn wir nicht alle Gemeindemitglieder erreichen und ansprechen konnten – Gemeinde lebt nur durch Gemeinsamkeit und gemeinschaftliches Engagement.
KV bei Zoom-Sitzung